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Die Fett-Falle
Informationen zu Ölen und Fetten im Essen
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Prostaglandine und andere Eicosanoide

Der Medizin-Nobelpreis 1982 ging an Wissenschaftler für Erkenntnisse über Eicosanoide. Eicosanoide sind Hormone, die im gesamten Körpergewebe gebildet werden und viele grundlegende Vorgänge kontrollieren.

Es gibt eine Vielzahl davon, für die unterschiedlichsten Bereiche:

  • Prostaglandine (PGxx) regeln Entzündung, Schmerz, Fieber, Immununterdrückung
  • Thromboxane (TXxx) regeln Zusammenklumpen von Blutplättchen, Zusammenziehen von Äderchen
  • Leukotrine (LTxx) regeln Zusammenziehen von Luftgefäßen, Leukozyten
  • Prostacykline (PGIx) regeln Schmerz, verringern den Blutdruck, regeln Entzündungen
  • Lipoxine (LXxx) regeln Weite der Blutgefäße, entzündungshemmend

Wie man sieht sind davon wesentliche Gesundheitsaspekte betroffen, wie z.B. die Blutflüssigkeit, die Cholesterinproduktion und die Entstehung von Entzündungen. Gleichzeitig handelt es sich um Faktoren, die für die schlimmsten "Zivilisationskrankheiten" verantwortlich sind: für Infarkte, Gehirnschlag, Allergien und chronische Entzündungen.

Offensichtlich ist die Steuerung der Eicosanoide bei einer Vielzahl von modernen Menschen krankheitbegünstigend verschoben.

Wie kann es dazu kommen?

Es gibt für jede Funktion zwei Eicosanoiden, die jeweils entgegengesetzte Wirkungen haben. Positive oder negative. Alle gefürchteten Eicosanoide und Prostaglandine werden aus der omega-6 Arachidonsäure (AA) gebildet.

Viel Arachidonsäure bedeutet dickes Blut, mehr Entzündungen und mehr Schmerz.

Ein kleiner Anteil Arachidonsäure wird direkt mit der Nahrung aufgenommen (hier eine Tabelle). Der größere Teil wird aus dem Fett in der Nahrung gebildet. Welche Art von Fett gegessen wird, bestimmt darüber wieviel Arachidonsäure gebildet wird.

Da wir uns aus Massentierhaltung und mit haltbaren Produkten ernähren, bekommen wir ganz andere Fette, als wenn wir uns direkt aus der Natur ernähren würden. Wild-Pflanzen und Wild-Tiere weisen z.B. immer einen hohen Anteil an omega-3 Fettsäuren auf und enthalten relativ wenig gesättigtes Fett.

Problem 1: zuviel gesättigte und zuwenig mehrfach ungesättigte Fette.

Man kann zeigen, dass ein hoher Anteil an gesättigtem Fett die Entstehung der positiven Eicosanoide blockiert.

Problem 2: zuviel omega-6 und zuwenig omega-3 Fette.

Man kann ausserdem zeigen, dass fehlende (kurzkettige) omega-3 Fettsäuren die Entstehung von Arachidonsäure fördern.

Was kann man da tun?

 1: mehr essentielle (mehrfach ungesättigte) Fette.

Gesättigte Fette nehmen wir vor allem auf durch Schlachtfett (Wurst, Fleisch), Milchfett(Sahne, Butter) und Bratfett. Mehrfach ungesättigte (essentielle) Fette bekommen wir vorwiegend durch kalte Pflanzenöle. Es gilt den Anteil der tierischen Fette zu reduzieren und durch hochwertige Pflanzenöle zu ersetzen. Das wird dadurch erschwert, dass die essentiellen Öle hitzeempfindlich und flüssig sind und für viele gewohnte Verwendungen nicht geeignet sind.

Weniger fette Wurst und Sahneerzeugnisse, mehr hochwertiges Pflanzenöl an Salat oder kalt über die Gerichte - das ist die Devise. Leider kann das andererseits hervorragende Olivenöl diese Rolle nicht erfüllen - es enthält nur 10% essentielle Fette.

2: mehr omega-3

Leider enthalten viele der hochwertigen mehrfach ungesättigten Öle fast ausschliesslich omega-6 und viel zu wenig omega-3 (Sonnenblumenöl, Maiskeinöl, Distelöl,....). Das liegt auch daran, dass omega-3 Öle viel schlechter haltbar sind und dadurch nicht so gut in unsere Supermarktregale passen. Wir brauchen aber unbedingt die omega-3-Komponente, sonst wird aus dem (sonst positiven) omega-6 vielzuviel Arachidonsäure. Dieser 2.Punkt ist also noch wichtiger als der erste.

Es gibt nur wenige Öle, die einen hohen Anteil omega-3 Fettsäuren aufweisen:

  • Leinsamenöl (61%)
  • Leindotteröl (38%)
  • Hanföl (16%)
  • Walnussöl (13%)
  • Rapsöl (10%)
  • einige Exoten (Sacha Inchi, Hagebuttenkernöl)
  • beispielsweise Sonnenblumenöl dagegen hat weniger als 0,2%

Will man die Ernährung für bessere Eicosanoide umstellen, kommt man also kaum um Leinöl herum.

Spätestens nach einer Umstellungsphase (von z.B. 1-2 Jahren) sollte man beachten auch ausreichend omega-6 Anteile zu erhalten. Die WHO und die DGE empfehlen ein Verhältnis von 1 zu 5 von omega-3 zu omega-6. Das entspräche in etwa Walnussöl, Hanföl, Rapsöl oder 80%Sonnenblumenöl mit 20% Leinöl.

Möchte man ein langfristiges Verhältnis von 1 zu 1 anstreben, z.B. um die Entzündungsparameter oder die Blutflüssigkeit zu verbessern, muss man langfristig Leinöl oder Leindotteröl in seine Ernährung einbauen.

Im nächsten Kapitel: Die EFA-Maschine. Wie die essentiellen Fettsäuren zu Eicosanoiden verarbeitet werden.

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